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Womo-Maut in Österreich verärgert Reisende

(bro) Österreich stuft Reisemobile über 3,5 Tonnen hinsichtlich Autobahnmaut weiterhin als LKWs ein. Die Maut wird somit nach Zahl der gefahrenen Kilometer berechnet und ist im Vergleich zur herkömmlichen Vignette empfindlich teurer. Aber nicht nur das ärgert so manchen.

Die sogenannte Go-Box - die man z.B. an den Grenzübergängen erhält - bucht während der Fahrt die Gebühr automatisch ab. Wenn aber beispielsweise das Guthaben, welches man auf seine Go-Box hat buchen lassen, zu Ende geht, kann die Maut nicht mehr abgebucht werden. In diesem Fall ertönen aus der Go-Box bei Durchfahrt unter einem Mautportal statt dem einen herkömmlichen kurzen Signal vier akustische Signale. Fast jeder Lenker weiß dann, dass etwas nicht stimmt und er zur nächsten Go Vertriebsstelle ranfahren sollte. Aber: Kaum jemand weiß, dass dies innerhalb von fünf Stunden und spätestens nach 70 km zu geschehen hat. Danach ist nämlich eine Nachverrechnung der Maut nicht mehr möglich, es folgt zur Strafe eine Ersatzmaut von 220 Euro. Zeigt die Go-Box z.B. am Abend einen Fehler an, und man verlässt danach die Autobahn, um einen Platz zum Nächtigen anzufahren und will sich erst am nächsten Morgen bei der Weiterfahrt darum kümmern, werden 220 Euro Strafe fällig.

Die Klagen darüber kennt auch Erwin Oberascher vom Österreichischen Camping-Netzwerk "Campingfuehrer.at". Diese Plattform bewirbt knapp 300 österreichische Campingplätze, denen die aktuelle Maut-Situation natürlich ebenso missfällt. Oberascher dazu: "Ein wütender Camper aus Deutschland übermittelte uns gar sieben Seiten an Schriftverkehr, welchen er bereits mit den zuständigen Behörden führte – ohne Ergebnis". Campingfuehrer.at nimmt dies jetzt zum Anlass, um auf eine ziemlich außergewöhnliche Art zu versuchen, diese Image-Schäden für Österreich als Campingland zu vermindern. Erwin Oberascher: "Wer für eine solche Bagatelle 220 Euro Ersatzmaut bezahlt, der wird dies zigfach an Campingfreunde weitererzählen. Wir wollen diese Negativ-Spirale aufhalten, indem wir den Leuten aus privater Tasche den Betrag refundieren. Campingfuehrer.at hofft, dass verärgerte Gäste über dieses Engagement der Österreicher ebenso berichten werden."

"Wir haben natürlich keine Ahnung, wie viele Anträge wir tatsächlich abwickeln werden müssen. Im Topf liegen vorerst mal 2.200 Euro, welche zur Auszahlung gelangen werden. Wer wann wie viel refundiert bekommen hat, werden wir auf www.campingfuehrer.at natürlich offen legen und für jeden bis ins Detail nachprüfbar machen", so der Redakteur von Campingfuehrer.at. Man hat dazu ein genaues Regelwerk erstellt, wer die Ersatzmaut-Refundierung in Anspruch nehmen kann.

Die Aktion hat noch einen zweiten Effekt: Jeder der seine Ersatzmaut von Campingfuehrer.at zurück erhält, wird gebeten, eine kurze Sachverhaltsdarstellung zu übermitteln, wie es zur Vorschreibung der Ersatzmaut kam. Die gesammelten Bagatell-Gründe werden anschließend dem Verkehrsminister übermittelt.

"Wir bezahlen bei diesem Projekt quasi für die Ignoranz unserer Politiker", so der Leiter von Campingfuehrer.at. Darin liegt der dritte Grund der Aktion: Die Politiker wachrütteln. Und weiter: "Denn in Wirklichkeit dreht sich bei uns natürlich alles darum, die Bemautung der schweren Reisemobile generell wieder mit jenen der PKWs gleichzusetzen. Wenn bereits die private Wirtschaft mit eigenem Budget versucht, die Image-Wirkungen der aktuellen Mautordnung aufzuhalten, dann muss doch mal jemand in der Regierung Manns genug sein, dafür einzutreten, auch die Reisemobile über 3,5 Tonnen wie PKWs zu bemauten."

Viele Camper aus ganz Europa fragen, warum denn die Österreicher so wenig gegen die Bemautung der schweren Wohnmobile unternehmen, und dass man sich im eigenen Land das nicht gefallen lassen würde. Oberascher dazu: "Im Vergleich zu unseren nördlichen Nachbarn ist der Anteil der Camper an der heimischen Bevölkerung gering, vor allem Wohnmobile über 3,5 Tonnen sind bei uns selten. Politischer Einfluss ist nicht existent. Durch die starke Nachfrage aus dem Ausland ist Österreich mit jährlich über fünf Millionen Camping-Nächtigungen zwar ein beliebtes Camping-Land, doch bei fast 120 Millionen Gesamt-Nächtigungen im Tourismus wird dieses Segment von der Politik oft übersehen". Eine engagierte Truppe Österreicher die nicht müde wird, ist auch die "Initiative Faire Wohnmobilmaut" (Infos sind im Internet).

Die Regularien - So erhält man die Ersatzmaut retour:

  • Antrag an Campingfuehrer.at: Das Antragsformular liegt zum Download im Internet des Camping-Netzwerks "Campingführer at" (siehe Menüpunkt "Aktuelles“). Der Antrag muss bis 31. Juli 2005 bei Campingfuehrer.at eingereicht werden
  • Ersatzmaut von 220 Euro zwischen 1. Februar 2004 und 1. März 2005 verhängt und bezahlt.
  • Zumindest sieben Nächte zu Gast auf einem (oder mehreren) der rund 300 Partnerplätze von Campingfuehrer.at während des Zeitraums acht Tage vor bis acht Tage nach der Berechnung der Ersatzmaut.
  • Kurze Schilderung des Sachverhalts.
  • Vorerst spendiert Campingfuehrer.at 2.200 Euro, die zur Auszahlung offen stehen. Weitere Sponsoren können den Betrag erhöhen. Ãœber Stand und Verwendung dieses Budgets kann sich jedermann im Internet (Rubrik "News“) im Detail informieren. Namen und Adressen aller Begünstigten werden veröffentlicht. Die Reihenfolge der Auszahlung richtet sich nach dem Eingangs-Zeitpunkt des Antrags.


Infos im Internet:
www.campingfuehrer.at
www.wohnmobilmaut.info

17.05.05

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